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Zwei Familien, die durch einen Pakt des Schweigens miteinander verbunden sind. (DR)

Der 87-jährige Jacques Brunold kümmert sich rührend um seine immer schwächer werdende Frau Friederike. Während seiner Ehe lebte er neun Jahre mit seiner Jugendliebe Helena Seitz zusammen, um dann wieder zu Friederike zurückzukommen. Helena, verheiratet mit Emil, kommt gefühlsmäßig aus dieser neunjährigen Liaison nicht heraus. Der Pakt des Schweigens zwischen den beiden Paaren, die sich kennen, belastet und lässt keine Ruhe einkehren, da 1964 nicht nur Friederike ein Mädchen zur Welt bringt, sondern auch Jacques Geliebte Helena von ihm schwanger wird. In beiden Familien ist die mittlere Generation von den Eltern abhängig und erst die Enkel schaffen den Sprung aus dem sicheren Nest der Familie.

Die Autorin springt von der Gegenwart in die Vergangenheit, öffnet komplizierte Familienstrukturen, die sich über drei Generationen erstrecken, und verknüpft historische und zeitgeschichtliche Ereignisse vom Zweiten Weltkrieg bis zum Attentat von Utoya im Jahre 2011. Die ständig wechselnden Perspektiven, die von Normalität und Abgründen, von Abhängigkeit und Unabhängigkeit, von Leben und Tod, von Jugend und Alter, von Wahrheit und Lügen erzählen, zeigen die Komplexität beider Familien und deren Lebenswege. Atemlos folgt man den Betrachtungen und Gedankengängen der Autorin, die Platz für eigene Reflexionen lassen. Für alle Bibliotheken geeignet. (bn.bibliotheksnachrichten/Maria Dorrer/www.biblio.at)